Für sie gehört …
Magico auf der High End
Zu den unbestritten besten Lautsprechern des Weltmarktes zählen die der US-Firma Magico. Bislang noch nie auf einer Messe zu hören war das Top-Modell Magico Ultima II. Ein Muss für jeden High Ender diesen Superlativ des Lautsprecherbaus mal genießen zu dürfen, nicht nur wegen des Preises von rund 500.000 Euro. Die komplexe Konstruktion aus mehrern Hörnern ist übermannshoch. Firmenchef und CEO Alon Wolf der in San Francisco ansässigen Unternehmes ließ es sich nicht nehmen, seine Speaker selber vorzuführen.
Der Klang ist extrem rein und mühelos, sehr nahe an dem, was man live auf einem Konzert erleben kann – kurz gesagt: Gänsehaut-Feeling. Trotz Hornkonstruktion erschien der Klang nahezu frei von Verfärbungen. Allerdings braucht dieser Lautsprecher Räume jenseits von 50 Quadratmeter und größere Hörabstände. Im zu kleinen Abhörraum wirkte das Klanggeschehen aus vier Metern wie durch eine Lupe vergrößert, also etwas unrealistisch groß.
So sensationell dieses Extremteil sein mag, das viel bezahlbarere Highlight von Magico wäre die europäische Neuvorstellung der wohnzimmertauglichen Magico S3 gewesen. Darauf haben viele gewartet. Ein etwa 1, 20 Meter hoher Dreiweg-Lautsprecher für rund 26.500 Euro. Für Magico-Verhältnisse ein Schnäppchen, das die Suche nach dem perfekten Schallwandler beenden dürfte.
Vorgestellt wurde der Lautsprecher aber nicht in München, sondern unweit davon am Starnberger See bei einem Hifihändler. Ein ärgerlicher Marketing-Schachzug. Als Entschädigung für die entgangene Novität konnte man sich auf der High End die etwas größere Magico S5 mit edllen klangreinen Schweizer Vor- und Endstufen von Soulution anhören. Die Magico S5 kostet gut 33.000 Euro und dürfte vom etwas kräftigeren Bass abgesehen im Mittel-/Hochtonbereich der neuen S3 sehr ähnlich sein.
Im Bass arbeiten Magicos mit geschlossenem Gehäuse. Auch bei der S5 fasziniert der Magico-typische, reine und authentische Klang, der dennoch nicht aseptisch wirkt, sich aber vollständig von den Lautsprechern löst. Die schalltoten Gehäuse der Magico S-Linie sind komplett aus etwa einem Zentimeter dicken Aluminium gefertigt, innen mit zahlreichen, exakt berechneten Alu-Verstrebungen versteift. Magico hat dafür seine eigene Aluminiumfabrik.
Die S5 wiegt 86, die neue S3 68 Kilogramm. Die Hochton Beryllium-Kalotte zählt zu den besten des Weltmarktes. Der Mitteltöner aus Nano-Tech-Material, ein Kohlenstoff-Verbund, ist so steif, dass man sich darauf stellen kann, ohne dass er knickt. Wenige Details nur, die Einblick in den enormen Herstellungsaufwand geben. So wird der Preis verständlich. Fette Partylautstärken sind für die Magicos kein Problem.